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Zeugenarbeit - das Pirschen

eine kurze Einführung in die Pirscher-Übungen

Im Herbst 2002 wurde die Pirscher Übungen in Form der Zeugenarbeit erstmals von Cleargreen veröffentlicht.  Z e u g e n a r b e i t  ist der Sammelbegriff für eine Kommunikationsform und Körpereinsatz, die darauf ausgerichtet sind, die persönliche Geschichte vollständig zu erinnern und das daraus resultierende eigne Verhalten zu erforschen.

“Wir untersuchen die Geschichten in unserem Leben, die nicht so gut gelaufen sind. Warum tun wir das?”, sagte Reni Murez. “Warum nehmen wir nicht die schönen Geschichten? Ganz einfach, weil die schönen Geschichten abgeschlossen sind. Die schwierigen Geschichten sind noch nicht abgeschlossen. In ihnen kann man etwas Neues entdecken.”

Andererseits schauen wir uns auch Szenen an, die besonders gut gelaufen sind. Es ist wunderbar, die darin enthaltene Energie sich bewußt zu machen. Manchmal sind kleine Dinge, auf die man kaum achtet erstaunlich groß und stark. Man merkt es erst, wenn man sie kommuniziert. Wenn sie dann aufblühen, kann man sie genießen und sich nutzbar machen.
 

Was ist ein Zeuge?

Der Begriff “Zeuge” bezeichnet jemanden, der auf der Grundlage seiner eignen Wahrnehmung einen bestimmten Sachverhalt beschreiben und bestätigen kann. Die Wahrnehmung kann gesehen oder gehört sein oder beides. Er ist also ein Augenzeuge und/oder Ohrenzeuge. Vielleicht ist er der einzige Zeuge. Die Wahrnehmung kann auch ein Gefühl sein, das bezeugt werden kann. Die Bestätigung seiner Wahrnehmung kann der Zeuge vor sich selbst vertreten oder auch jemandem Anderes gegenüber.
 

Was ist Zeugenarbeit?

Mit Zeugenarbeit ist eine bestimmte Form der Untersuchung von Ereignissen gemeint. Die naheliegende Variante ist die gemeinsame Betrachtung eines Ereignisses durch zwei Personen. Der Eine erzählt seine Geschichte, und der Andere hört zu.
Die erste Prämisse ist also, dass jemand bereit ist, seine Sache auf den Tisch zu packen. Wenn man etwas auf den Tisch packt, dann kann man es auch angucken. Die zweite Vorraussetzung ist, dass der Andere ihm zuhört. Die Regel der Zeugenarbeit besagt, dass der Zuhörer beabsichtigt, aus seiner Inneren Stille heraus zuzuhören. Wenn er das Interesse hat, dem Anderen wirklich zuzuhören, wird er nach und nach bemerken, dass das garnicht so einfach ist. Wenn der Zuhörer die Innere Stille erreicht, und dem Erzähler zuhören kann, ohne ihn innerlich zu beurteilen oder zu verurteilen, oder eine Partei zu ergreifen, dann hat er die Zeugenposition erreicht. Er ist neutral. Er ist abstrakter Zeuge.
Wenn Neutralität nicht mehr möglich ist, dann sollte die Zeugenarbeit lieber abgebrochen werden. Es ist gut, wenn beide Partner diese Variable vor der Zeugenarbeit miteinander vereinbaren. So ist es sehr viel angenehmer, zum rechten Zeitpunkt aufzuhören, als sich unnötig zu verheddern.

Wenn also der Zeuge wirklich Zeuge ist, kann er fortschreiten, den Erzähler auf eine weitere Art zu unterstützen. Er stellt ihm Fragen. Er hilft ihm, den Kern seiner Geschichte zu erreichen. Der erfahrene Erzähler kommt schnell zur Sache. Und kurz. Er berührt die Dinge ganz leicht. Wir graben uns nicht hinein in irgendwas. Wenn eine Sache verstanden ist, geht es weiter. Der Zeuge fragt nach, um die Szene zu verstehen. Vielleicht auch um Andeutungen richtig zu verstehen. Und er fragt nach körperlichen Tatsachen. Zum Beispiel: Wie ist der Atem? Oder: Wie ist deine Körperhaltung? Oder: Was machst du mit deinen Augen? Wie ist der Blick? Was machen deine Füße?
Jede Szene ist mit einer bestimmten Körperposition verbunden. Diese gilt es, sich ins Bewußtsein zu rufen. Der Erzähler vervollständigt seine Erinnerung mit den Details der Wahrnehmung über seinen Körper.

Um die über den Körper erreichbaren Informationen zusammenzutragen, kann es gut sein, tiefer hineinzugehen in eine bestimmte Haltung. Manchmal sind es kleine Nuancen der Präzisierung einer Position, die neue Erinnerungsschübe auslösen.
Die Seher des alten Mexiko haben durch ihr systematisches “Sehen” herausgefunden, dass die Körperposition des Menschen verbunden ist, mit einer dazugehörigen Position des Montagepunktes. In jeder spezifischen Position des Montagepunktes werden Erinnerungen abgespeichert.

Wenn die Szene und die Körperposition klar sind, können weitere Informationen gesammelt werden. Der Zeuge fragt: Was ist in deinem inneren Dialog? Welche Sätze sagst du zu dir selber, über die Situation, über dich, über andere? Welche Gefühle gehören zu der Szene? Fühlst du dich überlegen? Fühlst du dich unterlegen, kraftvoll oder schwach? Wer hat die Macht in der Szene? Gibt es einen bestimmten Satz oder Geste, der die Szene ausgelöst hat?

Nach einer gewissen Zeit sind die Sachen komplett. 10-15 Minuten zum Beispiel sind für den ersten Teil ein guter Zeitrahmen. Wie gesagt, es geht um Leichtigkeit. Die Dinge nur leicht zu berühren, ist eine sehr gute Unterstützung.

Die erste Phase der Zeugenarbeit wird beendet, indem der Erzähler die untersuchte Körperposition auflöst. Er schüttelt sie ab. Der Zeuge unterstütz ihn dabei mit der Frage: Was würdest du gerne tun, um aus der Körperposition dieser Szene herauszukommen? Beschreibe laut was du mit deinem Körper tust. Zum Beispiel: Ich atmen tief ein und öffne dabei meine Brust und drehe die Schultern mehrmals. Ich schüttle Arme und Beine, lasse meinen Kopf auf den Schultern kreisen und öffne meine Hände und strecke die Zehen. Ich balanciere meinen Körper aus, stelle mich aufrecht hin, und fühle meine Füße fest auf der Erde stehen. Mein Unterkiefer entspannt sich. Ich muß lächeln. Es fühlt sich gut an.

Beide praktizieren eine magische Bewegung der Ausrichtung.

Aus dieser Position des Wohlseins und der Ausrichtung des Körpers wird die Szene erneut betrachtet. Der Zeuge kann dazu verschieden Fragen stellen: Wenn du auf die Szene zurückschaust, hast du jetzt neue Informationen über die Szene? Sind da neue Details in deiner Wahrnehmung? Gibt es vielleicht Dinge, die diese Szene vorbereitet haben? Gibt es etwas, das du jetzt anders siehst? Was ist deine Verantwortung in der Szene?

Zum Abschluss der Zeugenarbeit formuliert der Erzähler seine neuen Ideen. Der Zeuge hilft ihm mit Fragen und Vorschlägen. Mit all den neu gewonnenen Informationen, was würdest du beim nächsten Mal anders tun, wenn so eine ähnliche Szene wieder geschieht? Vielleicht kannst du dir das nächste Mal eine kleine Pause nehmen, um tief zu atmen und deinen Körper auszurichten.

Beide praktizieren eine magische Bewegung und wechseln dann die Rollen.

Die Zeugenarbeit gibt es in sehr vielen Varianten mit je bestimmten Schwerpunkten der Untersuchung. Wenn es Sie Neugierig gemacht hat, wenden Sie sich bitte an eine Tensegrity® Praxisgruppe. Die Zeugenarbeit wird auf allen Workshops von Cleargreen gelehrt und praktiziert. Das ist eine sehr gute Gelegenheit die Grundlagen der Zeugenarbeit und ihre Wirkung kennenzulernen.

Die Zeugengespräche sind Pirscher Übungen, mit dem Ziel das eigne Verhalten anzupirschen. Pirschen und Träumen sind grundlegende Techniken der toltekischen Seher des alten Mexiko. Sie wurden von Carlos Castaneda, Carol Tiggs, Florinda Donner-Grau und Taisha Abelar in eine moderne Form gebracht und veröffentlicht.

 
     
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  Die Zeugenarbeit im Tensegrity® ist eine Form der Kommunikation über Geschichten, die noch nicht abgeschlossen sind. Ferienhaus Angebote für Besucher Sächsische Schweiz bei Dresden. Die abgeschlossenen Geschichten sind uns in guter und liebevoller Erinnerung. Ohrenzeuge als stiller Zeuge. Abstrakter Zeuge. Eine abgeschlossene Geschichte erkennt man daran, dass man Lachen kann, oder das die Emotionen in Fluss sind. Vielleicht ist auch Traurigkeit da, die lange nicht raus konnte. Zeugenarbeit - abstrakter Zeuge in der Tensegrity® Pirscher Arbeit. Pirschen und Träumen der ersten Aufmerksamkeit. Pirscher Übungen wirken unmittelbar als Traumübungen der zweiten Aufmerksamkeit.  
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